Startseite

Willkommen auf der Website des Projekts d:v:lop – Digitale und virtuelle Lernkulturen in Organisationen des Produktionssektors!

Wir beschäftigen uns mit der wissenschaftlichen Untersuchung der effizienten Verbindung digitaler und auch analoger Medien in Lern-, Ausbildungs- und Qualifizierungssituationen im Produktionskontext. Aus dieser Untersuchung werden im Laufe der dreijährigen Laufzeit, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Handlungsempfehlungen für die Personal- und Organisationsentwicklung generiert.

Aktuelles

Die Medienwerkstätten „DigiQLabs“: Medienkompetenzförderung 4.0

Technologie(n) zum Anfassen
Technologie(n) zum Anfassen

Herzstück des Projekts d:v:lop sind die Medienwerkstätten, die „DigiQLabs“. In ihnen sollen Produktionsmitarbeitende an digitale und vor allem virtuelle Technologien und Lernmöglichkeiten herangeführt werden. Ziel der DigiQLabs ist, die Medienkompetenz von Produktionsmitarbeitern zu stärken und sie so auf eine sich verändernde Lern- und Arbeitskultur vorzubereiten. Denn durch die steigende Digitalisierung und das zunehmende Aufkommen der Industrie 4.0 ist es notwendig, nicht nur die Technologien in den produzierenden Unternehmen zu verankern, sondern auch die Mitarbeiter zum Umgang zu befähigen.

Das DigiQLab bei Garlock
Das DigiQLab bei Garlock

Bei den drei Erprobungspartnern des Projekts – Daimler, Garlock und 3win Maschinenbau – werden die DigiQLabs für unterschiedliche Unternehmensgrößen und Arbeitsweisen exemplarisch durchgeführt. Das Konzept der Medienwerkstatt fußt dabei auf der Analyse konkreter Bedarfe und Rahmenbedingungen der Unternehmen, die im Rahmen des Projekts durchgeführt wurden.

Die 5 Stationen der Medienwerkstatt
Die 5 Stationen der Medienwerkstatt

Das Grundkonzept der DigiQLabs besteht aus fünf Stationen, die zunehmend digitaler und virtueller werden, um durch die schrittweise Heranführung eine möglichst hohe Akzeptanz zu schaffen. Neben einer rein analogen Station, dem „Peer Learning Space“, zum Wissensmanagement und direkten Austausch mit Kollegen gibt es außerdem Stationen zu den Themen „Online-Wissensmanagement“, „Augmented Reality Instruktion & Kollaboration“ und „Virtual Reality Umgebungen“, um das gesamte Spektrum virtueller Lernmöglichkeiten abzudecken.

Die Medienwerkstatt in vollem Gange
Die Medienwerkstatt in vollem Gange

Im Februar 2019 ist der Startschuss der Medienwerkstätten bei allen drei Erprobungspartnern gefallen, bei dem die ersten Teilnehmenden (erste) Erfahrungen mit den digitalen und virtuellen Technologien im Lern- und Arbeitskontext machen konnten.

 

Qualifizierungsbeauftragte führen die DigiQLabs nun in Form von Medienseminaren an den jeweiligen Unternehmen weiter, in denen den Produktionsmitarbeitern Zeit und Raum gegeben wird, verschiedene digitale, analoge und virtuelle Technologien und Methoden zu testen und so durch eigene Erfahrungen ihre Medienkompetenz auszuweiten. Neben der Erhöhung der Medienkompetenz steht dabei allerdings auch der Abbau von Hemmnissen gegenüber modernen Technologien im Fokus.

 

Startschuss für die Kompetenzentwicklung 4.0

Um mit den fortlaufenden technologischen Innovationen der Industrie 4.0 Schritt halten zu können, investieren produzierende Unternehmen seit Jahren zunehmend in die Mitarbeiterentwicklung. Digitale Kompetenzentwicklung heißt der Hoffnungsträger der Personalentwicklung der Zukunft. Nicht der Lehrer, das Medium oder etwa das Curriculum stehen im Mittelpunkt neuer Lernkulturen, sondern der Lerner selbst. Eine ganzheitliche strategische Neuausrichtung der Mitarbeiterentwicklung kann somit die Wettbewerbsfähigkeit im Kontext der Industrie 4.0 nachhaltig sichern.

Theorie trifft Praxis
Das Kick-Off Meeting des Projekt d:v:lop (Projektpartner auf diesem Bild: v.l. Hochschule Macromedia, ZLW, festo didactics, Daimler, IfU, Bosch, BDVT, Garlock, IHK Aachen)

 

Neue Ära arbeitsbezogener Kompetenzen

Durch die Kooperation des Instituts für Unternehmenskybernetik (IfU) mit dem Zentrum für Lern-und Wissensmanagement (ZLW) der RWTH Aachen University werden neue Vorgehensmodelle entwickelt, um dier digitalen Lernkultur und größere Medienkompetenz der Unternehmen Daimler, Garlock und 3win voranzutreiben. Am 29. Juni fand mit dem Kick-Off des BMBF geförderten Projektes  „Digitale und virtuelle Lernkulturen in Organisationen des Produktionssektors“ (d:v:lop) der Start in eine neue Ära der arbeitsbezogenen Kompetenzentwicklung durch den Aufbau neuer Lernkulturen statt. Ausgehend von einer konkreten Bedarfsanalyse bei den beteiligten Partnern wurden die ersten Komponenten einer modernen digitalen Lernkultur erhoben, um basierend auf unterschiedlichen Ziel-, Alters- und Berufsgruppen im Folgenden individuelle Lernumgebungskonzepte zu entwickeln, implementieren und evaluieren.

Durch die engagierte Mitarbeit der Projektpartner konnten erste individuelle Ausprägungen der unternehmenseigenen Lernkulturen identifiziert werden. Trotz der unterschiedlichen Ausgangslage der Erprobungspartner zeigte sich so beispielsweise, dass die aktuellen Handlungsfelder auf dem Weg zur Digitalisierung der Personalentwicklungsmodelle ähnliche Komponenten aufweisen. Um diese Komponenten näher zu untersuchen werden in den nächsten Monaten qualitativer sowie quantitativer Studien in den Unternehmen durchgeführt und die Zusammenhänge dieser näher analysiert um nachhaltig strategische Veränderungen in den Unternehmen zu bewirken.

 

Fortschritt durch Kontinuität

Um digitale Lernkulturen erfolgreich im Unternehmen zu implementieren ist die fortlaufende Weiterentwicklung bestehender Prozesse und Strukturen notwendig. Zentraler Bestandteil des Projektes ist dementsprechend die kontinuierliche Zusammenarbeit sowie der stetige Informationsaustausch mit den beteiligten Unternehmen. Die Dokumentation und Publikation der Ergebnisse in praxisorientierten Leitfäden sowie das im Laufe des Projektes entwickelte Selbstevaluationstool, gewährleisten mit Hilfe von Handlungsempfehlungen den branchenübergreifenden Transfer in weitere betriebliche Handlungsfelder.

Der Start in Richtung Kompetenzentwicklung 4.0 ist schon geglückt.

Motivation

Der demografische Wandel und die immer weiter fortschreitende Digitalisierung in Gesellschaft und Arbeitswelt erfordern eine Neugestaltung der beruflichen Bildung. Insbesondere produzierende Unternehmen stehen durch die technologischen Innovationen im Rahmen der Industrie 4.0 vor der Herausforderung, ihre MitarbeiterInnen optimal auf flexible, sich verändernde und oftmals digitalisierte Arbeitsumgebungen vorzubereiten. Durch die Schichtarbeit und moderne Arbeitsabsprachen wie Schichtdoodle sind geplante Schulungen und externe Fortbildungsmaßnamen im Rahmen der täglichen Arbeit oft nicht mehr realisierbar. Darum ist es von entscheidender Bedeutung, digitale Lehr- und Lernmaterialien in den Arbeitsalltag zu integrieren und eine entsprechende Medienkompetenz bei den MitarbeiterInnen zu etablieren. Medienbildung ist dementsprechend im technologischen Wandel ebenfalls ein essentieller Aspekt für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.

Vor allem ältere MitarbeiterInnen sind im Gegensatz zu jüngeren Beschäftigten durch selteneren privaten Gebrauch von Medien weniger vertraut mit digitalen Lehr- und Lernmitteln. Es mangelt oftmals an Akzeptanz und Motivation, diese zu nutzen und dadurch Arbeitsschritte digital zu verschriftlichen. Beispielsweise kann durch die Nutzung digitaler Medien die Maschinenbedienung simuliert werden. Ohne großen Aufwand kann die Simulation tagesaktuell angepasst werden und virtuelle Trainingsräume ohne großen Aufwand bereitgestellt werden.

Vorgehen

Durch die Verknüpfung von digitalen Medien, organisationskulturellen Items und Lerninhalten entstehen im Projekt d:v:lop geeignete Lehreinheiten, die den Transfer von Erfahrungswissen ermöglichen und Lernprozesse medial unterstützen. Neben dem Ziel, die Medienkompetenz im Unternehmen zu fördern, wird auch die Entwicklung einer gemeinsam getragenen digitalen Lernkultur adressiert. Paradigmatisch werden bei den Erprobungspartnern Medienwerkstätten, Mini-Lernspiele und Medien-Challenges implementiert, die verschiedene Qualifizierungsmaßnahmen für unterschiedliche Alters- und Berufsgruppen erproben. Die Dokumentation und Publikation der Ergebnisse in praxisorientierten Leitfäden und einem Selbstevaluationstool inklusive leicht und ressourcenschonend umzusetzenden Handlungsempfehlungen gewährleistet den branchen- und strukturübergreifenden Transfer und eine nachhaltige Wirkung der Projektergebnisse.

Ziele

Das Projekt d:v:lop strebt neben einer empirischen Erhebung der erforderlichen Faktoren von digitalen Lernkulturen die Entwicklung von medienkompetenzsteigernden Maßnahmen in Weiterbildungsbereichen von fachlichen, persönlichen und Führungskräftekompetenzen an. Diese ermöglichen es, digitale Medien effizient zu nutzen. Die Entstehung und darauf aufbauende Förderung neuer Lernkulturen integriert digitale Lernmedien als intuitive und selbstverständliche Formate und baut hierdurch Unsicherheit sowie Skepsis ab. Weiterhin entstehen durch die effiziente Verknüpfung bestehender digitaler Medien, organisationskultureller Items und Lerninhalte beispielsweise für den Betriebsmittelbau geeignete Lehreinheiten, die den Transfer von Erfahrungswissen älterer Mitarbeiter auf junge Nachwuchskräfte ermöglichen. Digitale Medien, methodisch eingebettet in die Organisationskultur der jeweiligen Abteilungen, bieten hier noch vielfach ungenutzte Möglichkeiten zum Transfer erfolgskritischen Wissens im demografischen Wandel. Folglich profitiert das Unternehmen durch die Chancen der digitalen Weiterbildungsangebote für Arbeitnehmer und Organisationen in Bezug auf individuelles wie lebenslanges Lernen, Agilität, Aktualität, Wissenstransfer, Barrierefreiheit und Kooperation.

Team

Das Institut für Unternehmenskybernetik e.V. (IfU) ist ein unabhängiges, privates und inter-disziplinäres Forschungs- und Entwicklungsinstitut, das sich mit dem Wechselspiel zwischen Mensch, Organisation und Technik beschäftigt. Die Schwerpunkte der Forschungsgruppe Wirtschafts- und Sozialkybernetik liegen in der Erfassung und Gestaltung von Organisations-kultur und in der Entwicklung von Geschäftsmodellen durch die Berücksichtigung wechsel-seitiger Interdependenzen. In den Themenfeldern Lernkulturen sowie virtuelle Teamarbeit verfügt das IfU bereits über vielfältige Forschungs- und Entwicklungserfahrungen. In den IGF-Vorhaben „Culture Based Change“ sowie „Qualitätskultur“ wurden konkrete organisationskulturelle Herausforderungen beforscht, KMU-taugliche Lösungen adressiert und ein Messinstrument entwickelt, das die Selbstevaluation von Unternehmenskulturen ermöglicht.

Modernes Wissensmanagement liefert zum einen Lern- und Lehrkonzepte für die Aus- und Weiterbildung sowie Methoden und Ansätze für lebenslanges Lernen aber auch On-The-Job Qualifizierung. Es dient zusätzlich dazu, die Einführung und Nutzung neuer Technologien zu unterstützen. Die Digitalisierung sowie die hohe Geschwindigkeit mit der sich Märkte, Produkte und insbesondere Unternehmen verändern, stellen Menschen und Organisationen vor neue Herausforderungen. Um diese erfolgreich zu meistern, bedarf es eines modernen Wissensmanagements, welches Konzepte und Methoden für die Entstehung, Repräsentation als auch Implementierung von Wissen bereitstellt sowie Wege aufzeigt, wie neue Technologien gewinnbringend eingesetzt werden können. Am Cybernetics Lab erforschen und entwickeln Geistes- und Sozialwissenschaftler mit Ingenieuren, Informatikern und Naturwissenschaftlern sozio-technische Systeme, um ein durchgängiges Wissensmanagement von der Sammlung und Aufbereitung von Daten über die Analyse und Interpretation von Informationen bis hin zur Ableitung von Entscheidungen zu gestalten. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor in unseren Projekten und prägt unsere Forschung ebenso wie uns selbst.

Erprobungspartner des Projekts 

Assoziierte Partner des Projekts

Dieses Projekt wird gefördert vom Bundesminsterium für Bildung und Forschung (BMBF)