Die Medienwerkstätten „DigiQLabs“: Medienkompetenzförderung 4.0

Herzstück des Projekts d:v:lop sind die Medienwerkstätten, die „DigiQLabs“. In ihnen sollen Produktionsmitarbeitende an digitale und vor allem virtuelle Technologien und Lernmöglichkeiten herangeführt werden. Ziel der DigiQLabs ist, die Medienkompetenz von Produktionsmitarbeitern zu stärken und sie so auf eine sich verändernde Lern- und Arbeitskultur vorzubereiten. Denn durch die steigende Digitalisierung und das zunehmende Aufkommen der Industrie 4.0 ist es notwendig, nicht nur die Technologien in den produzierenden Unternehmen zu verankern, sondern auch die Mitarbeiter zum Umgang zu befähigen.

Bei den drei Erprobungspartnern des Projekts – Daimler, Garlock und 3win Maschinenbau – werden die DigiQLabs für unterschiedliche Unternehmensgrößen und Arbeitsweisen exemplarisch durchgeführt. Das Konzept der Medienwerkstatt fußt dabei auf der Analyse konkreter Bedarfe und Rahmenbedingungen der Unternehmen, die im Rahmen des Projekts durchgeführt wurden.

Das Grundkonzept der DigiQLabs besteht aus fünf Stationen, die zunehmend digitaler und virtueller werden, um durch die schrittweise Heranführung eine möglichst hohe Akzeptanz zu schaffen. Neben einer rein analogen Station, dem „Peer Learning Space“, zum Wissensmanagement und direkten Austausch mit Kollegen gibt es außerdem Stationen zu den Themen „Online-Wissensmanagement“, „Augmented Reality Instruktion & Kollaboration“ und „Virtual Reality Umgebungen“, um das gesamte Spektrum virtueller Lernmöglichkeiten abzudecken.

Im Februar 2019 ist der Startschuss der Medienwerkstätten bei allen drei Erprobungspartnern gefallen, bei dem die ersten Teilnehmenden (erste) Erfahrungen mit den digitalen und virtuellen Technologien im Lern- und Arbeitskontext machen konnten.
Qualifizierungsbeauftragte führen die DigiQLabs nun in Form von Medienseminaren an den jeweiligen Unternehmen weiter, in denen den Produktionsmitarbeitern Zeit und Raum gegeben wird, verschiedene digitale, analoge und virtuelle Technologien und Methoden zu testen und so durch eigene Erfahrungen ihre Medienkompetenz auszuweiten. Neben der Erhöhung der Medienkompetenz steht dabei allerdings auch der Abbau von Hemmnissen gegenüber modernen Technologien im Fokus.
Startschuss für die Kompetenzentwicklung 4.0
Um mit den fortlaufenden technologischen Innovationen der Industrie 4.0 Schritt halten zu können, investieren produzierende Unternehmen seit Jahren zunehmend in die Mitarbeiterentwicklung. Digitale Kompetenzentwicklung heißt der Hoffnungsträger der Personalentwicklung der Zukunft. Nicht der Lehrer, das Medium oder etwa das Curriculum stehen im Mittelpunkt neuer Lernkulturen, sondern der Lerner selbst. Eine ganzheitliche strategische Neuausrichtung der Mitarbeiterentwicklung kann somit die Wettbewerbsfähigkeit im Kontext der Industrie 4.0 nachhaltig sichern.

Neue Ära arbeitsbezogener Kompetenzen
Durch die Kooperation des Instituts für Unternehmenskybernetik (IfU) mit dem Zentrum für Lern-und Wissensmanagement (ZLW) der RWTH Aachen University werden neue Vorgehensmodelle entwickelt, um dier digitalen Lernkultur und größere Medienkompetenz der Unternehmen Daimler, Garlock und 3win voranzutreiben. Am 29. Juni fand mit dem Kick-Off des BMBF geförderten Projektes „Digitale und virtuelle Lernkulturen in Organisationen des Produktionssektors“ (d:v:lop) der Start in eine neue Ära der arbeitsbezogenen Kompetenzentwicklung durch den Aufbau neuer Lernkulturen statt. Ausgehend von einer konkreten Bedarfsanalyse bei den beteiligten Partnern wurden die ersten Komponenten einer modernen digitalen Lernkultur erhoben, um basierend auf unterschiedlichen Ziel-, Alters- und Berufsgruppen im Folgenden individuelle Lernumgebungskonzepte zu entwickeln, implementieren und evaluieren.
Durch die engagierte Mitarbeit der Projektpartner konnten erste individuelle Ausprägungen der unternehmenseigenen Lernkulturen identifiziert werden. Trotz der unterschiedlichen Ausgangslage der Erprobungspartner zeigte sich so beispielsweise, dass die aktuellen Handlungsfelder auf dem Weg zur Digitalisierung der Personalentwicklungsmodelle ähnliche Komponenten aufweisen. Um diese Komponenten näher zu untersuchen werden in den nächsten Monaten qualitativer sowie quantitativer Studien in den Unternehmen durchgeführt und die Zusammenhänge dieser näher analysiert um nachhaltig strategische Veränderungen in den Unternehmen zu bewirken.
Fortschritt durch Kontinuität
Um digitale Lernkulturen erfolgreich im Unternehmen zu implementieren ist die fortlaufende Weiterentwicklung bestehender Prozesse und Strukturen notwendig. Zentraler Bestandteil des Projektes ist dementsprechend die kontinuierliche Zusammenarbeit sowie der stetige Informationsaustausch mit den beteiligten Unternehmen. Die Dokumentation und Publikation der Ergebnisse in praxisorientierten Leitfäden sowie das im Laufe des Projektes entwickelte Selbstevaluationstool, gewährleisten mit Hilfe von Handlungsempfehlungen den branchenübergreifenden Transfer in weitere betriebliche Handlungsfelder.
Der Start in Richtung Kompetenzentwicklung 4.0 ist schon geglückt.